Der geteilte Mantel
Am Abend des 11.11. waren wieder einmal einige Straßen in Winterhude gesperrt. Doch war dies für die Schülerinnen und Schüler unserer Schule, deren Eltern sowie viele Eltern und Kinder aus unserem Stadtviertel kein Ärgernis, sondern der Tatsache geschuldet, dass für den Abend dieses Tages der traditionelle Martinsumzug vorgesehen war, auf dem wie jedes Jahr wieder viele bunte, lustige und in ihrer Gestaltung manchmal auch sehr individuelle Laternen zu sehen sein würden, die in Schule, Vorschule oder Kindergarten mit viel Hingabe gebastelt worden waren.
Von Hingabe handelte denn auch das ebenso traditionelle Martinsstück, das unsere beiden dritten Klassen zuvor gemeinsam im Altarraum unserer Kirche als Schattenspiel mit Chorgesang aufgeführt hatten: Sie erzählten und sangen den vielen jungen und auch den nicht mehr ganz so jungen Kirchengästen die Legende des heiligen Martin, der als römischer Soldat in einer kalten Winternacht seinen Mantel mit einem erbärmlich frierenden Bettler geteilt hatte und dafür später von seinem Hauptmann bestraft worden war. Die Drittklässler beließen es jedoch nicht dabei, sondern machten auf sehr eindrucksvolle Weise deutlich, dass auch eine Tat, für die man von anderen verachtet oder bestraft wird, einen großen Wert vor Gott und für andere Mitmenschen haben kann.